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Klassische vs. verhaltensorientierte Softwareentwicklung

Author: Kysha Praciak

· 4 mins read

Einführung

In der schnelllebigen Welt der Softwareentwicklung gibt es verschiedene Methoden und Ansätze, aus denen Entwickler wählen können. Zwei beliebte davon sind die klassische Softwareentwicklung und die verhaltensorientierte Entwicklung. Jede dieser Methoden hat eine Reihe von Vor- und Nachteilen. In diesem Artikel werden wir die Unterschiede zwischen der klassischen Softwareentwicklung und der verhaltensgesteuerten Entwicklung untersuchen und erörtern, welcher Ansatz für verschiedene Szenarien besser geeignet sein könnte.

Klassische Software-Entwicklung

Die klassische Softwareentwicklung, auch als traditionelles oder Wasserfallmodell bekannt, ist ein sequenzieller Ansatz für die Softwareentwicklung. Bei dieser Methodik wird der Entwicklungsprozess in verschiedene Phasen unterteilt, z.B. Anforderungserfassung, Design, Implementierung, Testen und Wartung. Jede Phase muss abgeschlossen werden, bevor man zur nächsten übergehen kann, und Änderungen, die in späteren Phasen vorgenommen werden, können zeitaufwändig und kostspielig sein.

Vorteile der klassischen Softwareentwicklung

  1. Einfachheit: Die lineare Natur der klassischen Softwareentwicklung macht sie leicht verständlich und nachvollziehbar. Dies kann bei der Planung und Schätzung von Projektzeitplänen und Ressourcen helfen.
  2. Klarer Fahrplan: Die klassische Softwareentwicklung bietet einen klaren Fahrplan für das Entwicklungsteam, da es genau weiß, was in jeder Phase zu tun ist.
  3. Gut etabliert: Die klassische Softwareentwicklung ist eine etablierte Methodik mit einer langen Geschichte erfolgreicher Projekte. Viele Entwickler und Unternehmen sind mit ihren Prinzipien und Prozessen vertraut.

Nachteile der klassischen Softwareentwicklung

  1. Mangel an Flexibilität: Sobald eine Phase abgeschlossen ist, ist es schwierig, zurückzugehen und Änderungen vorzunehmen, ohne den gesamten Prozess zu unterbrechen. Dies kann zu Verzögerungen und Ineffizienzen führen, insbesondere wenn sich die Anforderungen ändern oder neue Funktionen hinzugefügt werden müssen.
  2. Späte Erkennung von Problemen: Die Testphase wird in der Regel am Ende des Entwicklungszyklus durchgeführt, was zu einer späten Erkennung von Fehlern und Problemen führen kann. Dies kann zu zusätzlichem Zeit- und Arbeitsaufwand für die Fehlerbehebung und Nacharbeit führen.
  3. Begrenzte Kundenbeteiligung: Bei der klassischen Softwareentwicklung wird der Kunde während des Entwicklungsprozesses oft nur begrenzt einbezogen. Dies kann zu einer Diskrepanz zwischen dem Endprodukt und den Erwartungen des Kunden führen.

Verhaltensbasierte Entwicklung

Die verhaltensorientierte Entwicklung (Behavior Driven Development, BDD) ist eine Softwareentwicklungsmethodik, die sich auf die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Entwicklern, Testern und Geschäftsinteressenten konzentriert. BDD zielt darauf ab, die Kluft zwischen technischen und nicht-technischen Teammitgliedern zu überbrücken, indem eine gemeinsame Sprache zur Beschreibung des gewünschten Verhaltens der Software verwendet wird.

Vorteile der verhaltensgesteuerten Entwicklung

  1. Zusammenarbeit: BDD betont die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Testern und Geschäftsinteressenten, was zu einem gemeinsamen Verständnis der Anforderungen und Ziele führt.
  2. Frühzeitige Erkennung von Problemen: Durch das Schreiben von Tests, die das gewünschte Verhalten der Software beschreiben, ermöglicht BDD die frühzeitige Erkennung von Problemen, was zu einer schnelleren Fehlerbehebung und einem robusteren Endprodukt führt.
  3. Verbesserte Kundenzufriedenheit: BDD konzentriert sich darauf, Software zu liefern, die den Erwartungen der Kunden entspricht, indem diese in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Dies kann zu einer höheren Kundenzufriedenheit und weniger Nacharbeit führen.

Nachteile der verhaltensgesteuerten Entwicklung

  1. Lernkurve: BDD führt eine neue Denkweise ein und erfordert ein Umdenken bei Entwicklern und Testern. Dies kann zu einer Lernkurve und anfänglichem Widerstand gegen Veränderungen führen.
  2. Zeitaufwendig: Das Schreiben umfassender verhaltensorientierter Tests kann zeitaufwändig sein, insbesondere bei komplexen Softwareprojekten. Dies kann sich auf den Zeitplan und die Ressourcen des Projekts auswirken.
  3. Die Abhängigkeit von der Zusammenarbeit: BDD hängt stark von der Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern ab. Wenn es Kommunikationslücken oder Konflikte innerhalb des Teams gibt, kann die Wirksamkeit von BDD beeinträchtigt werden.
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Was ist besser und warum?

Die Wahl zwischen klassischer Softwareentwicklung und verhaltensorientierter Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Projekts, die Teamdynamik und die Kundenanforderungen. Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, welcher Ansatz besser ist, da beide ihre Stärken und Schwächen haben.

  • Die klassische Softwareentwicklung eignet sich möglicherweise besser für Projekte mit klar definierten und stabilen Anforderungen, bei denen es wahrscheinlich nicht zu häufigen Änderungen kommt. Sie kann auch eine gute Wahl sein, wenn eine klare Roadmap und ein vorhersehbarer Zeitplan erforderlich sind.
  • Andererseits eignet sich die verhaltensgesteuerte Entwicklung besser für Projekte, die häufige Änderungen erfordern, bei denen sich die Anforderungen ändern oder die ein hohes Maß an Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern und Interessengruppen erfordern. BDD kann dabei helfen, Software zu liefern, die die Erwartungen der Kunden erfüllt und sich besser an veränderte Anforderungen anpassen lässt.

Letztlich sollte die Entscheidung zwischen klassischer Softwareentwicklung und verhaltensorientierter Entwicklung auf einer sorgfältigen Bewertung der Projektanforderungen, der Teamdynamik und der Kundenerwartungen beruhen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die klassische Softwareentwicklung und die verhaltensorientierte Entwicklung zwei unterschiedliche Methoden sind, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Die klassische Softwareentwicklung bietet einen einfachen und gut etablierten Ansatz, ist aber nicht flexibel genug und kann dazu führen, dass Probleme zu spät erkannt werden. Die verhaltensgesteuerte Entwicklung hingegen fördert die Zusammenarbeit und die frühzeitige Erkennung von Problemen, erfordert jedoch eine Lernkurve und kann zeitaufwändig sein.

Die Wahl zwischen beiden Ansätzen sollte auf der Grundlage der spezifischen Anforderungen des Projekts und der Teamdynamik getroffen werden. Beide Ansätze haben ihre Vorzüge und können effektiv sein, wenn sie im richtigen Kontext angewendet werden. Wenn Sie die Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden verstehen, können Softwareentwicklungsteams fundierte Entscheidungen treffen, um qualitativ hochwertige Software zu liefern, die den Erwartungen der Kunden entspricht.

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